- Abbé
- Ab|bé 〈[
abe:] m. 6〉 niederer kath. französ. Weltgeistlicher [frz., „Abt, Priester“]
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Weltgeistlicher in Frankreich.* * *
Ạbbe,Ernst, Physiker und Sozialreformer, * Eisenach 23. 1. 1840, ✝ Jena 14. 1. 1905; Sohn eines Werkmeisters, zunächst Lehrer beim physikalischen Verein in Frankfurt am Main, seit 1863 Privatdozent, 1870-96 Professor in Jena, 1877-91 auch Direktor der dortigen Sternwarte. Ab 1866 berechnete er auf Wunsch des Universitätsmechanikers C. Zeiss Mikroskopobjektive, ohne aber zu praktisch befriedigenden Ergebnissen zu gelangen. Erst als Abbe seinen Berechnungen statt der Gesetze der geometrischen Optik die der Wellenoptik zugrunde legte, hatte er Erfolg. Er leitete durch seine »Beiträge zur Theorie des Mikroskops und der mikroskopischen Wahrnehmung« (1873; kurz abbesche Theorie genannt, Mikroskop) und durch deren Anwendung in der Praxis eine neue Epoche im Bau von Mikroskopen und anderen optischen Präzisionsinstrumenten ein. Zuvor hatte er bereits ab 1867 zur Linsenprüfung zahlreiche optische Messgeräte entwickelt (u. a. Fokometer, Refraktometer, Spektrometer, Apertometer, Sphärometer, Komparator) und mithilfe des von ihm konstruierten Kondensors das Problem der homogenen Immersion gelöst. 1866 gelang ihm die Entwicklung der apochromatischen Objektive (Apochromat).Abbe, der 1875 Teilhaber der 1846 von C. Zeiss gegründeten feinmechanisch-optischen Werkstätte geworden war, gründete 1884 mit dem Chemiker O. Schott, C. Zeiss und dessen Sohn R. Zeiss das »Jenaer Glaswerk Schott & Gen.«, in dem unter der Leitung von Schott neue, Abbes Wünschen entsprechende Glassorten erschmolzen wurden. Nach dem Tod von C. Zeiss und dem Ausscheiden von R. Zeiss wurde Abbe 1889 alleiniger Inhaber der Zeiss-Werke und konnte dort die von ihm schon früher geplanten sozialen Reformen durchführen (Carl-Zeiss-Stiftung).Werke: Gesammelte Abhandlungen, 5 Bände (1904-40).F. Auerbach: E. A. (21922);M. v. Rohr: E. A. (1940);N. Günther: E. A. Schöpfer der Zeiss-Stiftung (21951);F. Schomerus: Gesch. des Jenaer Zeisswerkes 1846-1946 (1952);P. G. Esche: E. A. (1963);E. A. Sein Nachwirken an der Jenaer Univ., bearb. v. J. Wittig (1989);* * *
Universal-Lexikon. 2012.